Schrein

Der Schrein und das nebenbei anliegende, im selben Stil gehaltene Haus.

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Hauptstraße <---

Jun kam am Schrein an, wie er es immer tat ging er zu dem kleinen Becken was aussah wie ein Brunnen. Er nahm eine der hölzernen Kellen die daran lehnten, kippte sich damit Wasser über die Hände. Dann nahm er etwas Wasser in seine Hände, trank es und spuckte es neben dem Becken aus. Mit seinem Ärmel wischte er sich über den Mund und schaute zu dem, noch immer fremden, Mann. Hattest du vor, mit rein zu kommen? Es wird spät. fragte er und deutete dann auf das Becken. Er würde ja niemanden in das Haus lassen, der sich nicht gereinigt hatte. Er ging schon mal vor und öffnete die Schiebetür. Ich bin zurück. sagte er während er sich die Schuhe von den Füßen streifte. Ah, Jun! Möchtest du noch was vom Abendessen? Er sah zu dem Mann, den er mitgebracht hatte. Zwei Schüsseln, bitte! Als er das sagte lugte eine ältere Frau aus einem Zimmer in den Flur. Hast du jemanden mitgebracht? Mit kleinen Schritten tapsend trat sie heraus, sie war sehr klein, hatte eine Suppenkelle in der Hand. Sie ging Jun vielleicht zum Bauch, wenn überhaupt. Wo hast du den denn aufgegabelt? Warst du in der Stadt? Mit der Kelle stupste sie dem Fremden in den Bauch. Sie lächelte zu ihm hoch und verbeugte sich leicht bevor sie zurück in die Küche tapste um ihnen die Schüsseln herauszubringen. Danke. Jun führte seinen Gast durch die großen Flure. Es schien ein großes Gebäude zu sein, mehrere Stockwerke, und das für nur drei Personen. Der Holzboden war warm, so wie der Tatami-Boden in Juns Zimmer. Seine Wand zierte ein riesiges Wandgemälde eines chinesischen Drachens, und Berge, das Meer. Die andere Wand war eine Schiebetür wie der Eingang des Hauses. Er schob sie auf und nahm zwei Kissen mit, so konnten sie bei dem schönen Wetter auf der Terrasse essen. Man hatte einen direkten Blick auf einen kleinen Teich, blühende Kirschbäume und den Schrein selbst. Es schien ein wenig leichtsinnig, einen Fremden einfach so in sein Haus zu lassen, aber aus irgendeinem Grund schien es ihn nicht zu stören. Sein Großvater sagte immer, Gäste sollte man immer hereinlassen. Wenn sie etwas stehlen, wurde man um Material beklaut, und um Erfahrung bereichert, sagte er. Kommst du? Sonst wird das Essen kalt. Einladend klopfte er auf das Kissen neben sich, auf das er sich im Schneidersitz gesetzt hatte. Bevor er anfing zu essen sprach er ein kurzes Gebet.

<-- Hauptstraße
Mitsuda dachte beim laufen noch ein wenig über die Worte des Weißhaarigen nach. In der Mafia hatte er die Erfahrung gemacht, dass Religion entweder alles oder nichts war. Kurz gesagt war es ihm ziemlich egal, obwohl seine Familie versucht hat ihn streng religiös zu erziehen. Hat ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr geklappt. Neugierig schaute er Jun dabei zu, wie er sich sonderbar anfing die Hände zu waschen. Sobald dieser fertig war machte er alles artig nach. Auch die Schuhe zog er aus, das kannte er aber von Zuhause. Mit einem zufriedenen seufzen schaute er sich nochmal die eleganten Lackschuhe an, wie er sie liebte. Freundlich lächelnd nickte er den neuen Fremden zu. Ich bin der Retter. Stellte er sich vor, das wars dann aber auch. Interessiert, merkte man daran, dass sein Mund leicht offen stand, begutachtete er das Gebäude. Was ihm dabei durch den Kopf ging brachte ihn kurz zum lachen. Auch das Zimmer beeindruckte ihn ziemlich, alles war sehr hübsch. Bei sich hatte er zwar auch einen Teich, aber es war irgendwie angenehmer diesen anzuschauen. Wahrscheinlich wegen der Gesellschaft an seiner Seite. Also bist du sowas wie ein Prinz vom Wald? Mit deinem eigenen Schloss. Nuschelte er während er das Essen in sich reinstopfte. Ich hab ja heute noch nichts gegessen! Ganz vergessen. Glücklich aß er weiter, der Wind drückte seine Haare mehr gegen seinen Kopf, es störte ihn nicht mal mehr. Sag mal... Fing er an, nachdem er mit allem fertig war und sich gegen den Bauch geklopft hatte. Wie wärs wenn wir Kuschel-Freunde werden? So wie er es sagte, klang es unschuldig. Ich komm manchmal zum Schrein, darf deine Haare und Ohren anfassen, dich belästigen wenn ich mal Lust hab. Er meinte es genau so, wie er es sagte. Stets glücklich lächelnd erhob er sich, zog gleichzeitig seine Pistole irgendwo aus dem unterem Teil seiner Hose. In der Mafia machen wir keine Gefallen ohne etwas im Gegenzug zu erwarten. Bin ja kein Amateur. Das letzte sagte er in einem belustigten Tonfall. Ich bin außerdem Yamaguchi Mitsuda. Einfach Mitsuda wenn wir uns das nächste mal sehen. Schnell warf er ihm noch eine Kusshand zu bevor er lachend aus dem Haus lief, um jedem bissigen Kommentar zu entgehen.
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Junichi sah den Kater verwirrt an. Er wurde ja schon so einiges genannt, aber "Prinz vom Wald" war neu. Er sah ihn noch kurz an bevor ein Lachen aus ihm brach und er den Kopf schüttelte. Ich leb hier doch bloß und passe auf den Schrein auf, als Priester. Das Haus hier gehört meinen Großeltern. antwortete er, er aß um einiges langsamer als der andere und war kaum bei der Hälfte angekommen als er schon fertig war. Fast verschluckte er sich am Reis als der Kater ihm das Kuschel-Angebot machte. Jun sagte nichts, blickte direkt in das Loch der Pistole, besonders freundlich schien sein Blick nun nicht mehr. Von der Mafia, huh? Ob sie jetzt kommen, um mich auch noch zu holen? Aber warum würden sie.. nach all den Jahren.. Er stand ebenfalls auf und legte den Kopf schief. Yamaguchi Mitsuda, du bist wirklich komisch. Er nahm die Schüsseln in die Hände und lief an ihm vorbei um sie in die Küche zu bringen. Junichi. Ich heiße Junichi. murmelte er noch beiläufig als Mitsuda herausstürmte. Auch seine Großmutter bemerkte den stürmischen Abgang. Sie sah Jun an. Du hast schon seltsame Freunde, Junjun. Aber nett war er, das muss man ihm lassen. Der Kater zuckte mit den Schultern, für ihn war es schon spät. Er ging rasch nach oben um auch seinen Großvater zu begrüßen, dann würde er schlafen.

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Mitsuda hüpfte fröhlich zu dem Schrein hoch, seit dem vorherigen Tag war er unglaublich gut gelaunt. Nicht einmal der langweilige Job zu dem er gezwungen wurde konnte ihm die Stimmung vermiesen. Während er auf seine kindliche Art lief schaute er sich das Licht an, welches durch die einzelnen Blätter schien und Punkte auf dem Boden zurückließ. Das Wetter war mal wieder schön, der Anfang vom Frühling wurde immer deutlicher mit all den Blumen die anfingen zu blühen und der strahlenden Sonne, die alle in etwas besserer Laune zurückließ. Auch wenn er sich zu dick angezogen hatte und ihm etwas warm war. Erschrocken blieb er stehen, er hatte ein miauen gehört. Zuerst legte er misstrauisch den Kopf schief, schüttelte diesen aber hastig und fing wieder an zu lächeln. Junichi? Hast du etwa gemiaut? Wie niedlich! Rief er, weil er schon in der Nähe vom Schrein war, doch beim nächsten Schritt sah er, was dort wirklich war. Eine für ihn unnormale Menge an Katzen erwartete ihn, einige die auf dem Rücken lagen und sich sonnten, andere sich streckend und etwas herumstolzierend. Nach wenigen Sekunden stille füllte ein hoher Schrei die Umgebung. Er sprintete zu dem nächsten hohen Objekt das er sah und klammerte sich mit Füßen und Händen daran, dabei einen Buckel bildend, als wäre er die Katze. Junichi.. hilf mir... Seine Stimme klang als wäre er kurz davor zu weinen, wobei sein Schluchzen dann doch ein wenig aufgesetzt war. Was machen die hier? Werde ich von Gott bestraft? Tut mir Leid, lieber Gott, ich habe zwar nie an dich geglaubt aber das kann sich ändern! Hilf mir nur! Wimmernd, doch immer noch angespannt um sich schauend saß er da, auf jegliche Rettung wartend.

Junichi war gerade dabei, den Flur zu fegen, da hörte er einen Schrei, der nicht nur sämtliche Vögel im Wald, sondern auch ihn aufschreckte. Er stellte den Besen an die Seite und lief hinaus, wo ihn Mitsuda begrüßte, der auf der Fuchsstatue vor dem Schrein hockte. Seufzend schüttelte er den Kopf. Was ist los? Hast du etwa einen Geist gesehen? Er lächelte zu ihm hoch, an die Statue gelehnt, und nahm ein kleines Kätzchen hoch. Oder.. sind es etwa die hier? Er streckte sie zu ihm hoch wie in König der Löwen, das Kätzchen maunzte sanft. Die jagen dich in die Hölle, wenn du nicht aufpasst! Er lachte leise, die Hand vor dem Mund. Aber mit mir an deiner Seite kann nichts passieren~ Er bat Mitsuda seine Hand an, um ihm herunter zu helfen, doch dieser schien noch immer verängstigt. Mit einem amüsierten Seufzen nahm er den Mann ruckartig wie eine Prinzessin in die Arme. Er war weder klein noch leicht, aber nichts im Vergleich zu den massiven Steinmonumenten, die er öfter für seine Großmutter herumtrug. Mit Mitsuda in den Armen stieg er über die Katzen, von denen einige etwas neidisch schienen, sonst streichelte und fütterte er sie immer. Weit genug von den Kätzchen entfernt setzte Junichi ihn ab, stemmte dann die Hände in die Hüfte und sah ihn streng an. Setz dich da ja nicht noch mal drauf, sonst wird dich der Gott dieses Schreins seinen Zorn spüren lassen! Sein Gesichtsausdruck wurde er, nachdem er den erhobenen Zeigefinger wieder herunternahm, gleich sanfter. Nun, was führt dich hier her?

Mitsuda fletschte ein wenig die Zähne sobald das Kätzchen näher kam, mit der Hoffnung er würde es wieder wegnehmen. Feind gesichtet. Misstrauisch beobachtete er es bis es sich tatsächlich wieder entfernte. Leicht belustigt schaute er zu ihm runter, der elegant wirkende Mann sah ziemlich schlank aus, deswegen bezweifelte er, dass dieser ihn so leicht tragen konnte. Da war es ziemlich riskant einfach seine Hand zu nehmen, er würde ja sofort runterfallen. In seinem Kopf lief es so ab, dass er unter einem Berg aus Katzen begraben wurde. Eine fürchterlich flauschige Vorstellung. Noch nachdenklich bekam er nicht mit, dass Junichi plötzlich nach ihm griff und reagierte anfangs panisch, nachdem er sich beruhigt hatte schaute er ihn nur noch verdutzt an. Getragen wurde er noch nie, von niemanden, hat auch niemand versucht und vor allem wäre es niemandem gelungen. Junichi.. du bist wohl wirklich ein Gott. Nuschelte er, ihn immernoch beeindruckt anschauend. Bei den Worten wurden seine Wagen etwas rot und er drückte sich die Hände gegen sie, wackelte wie ein beschämtes Mädchen rum. Dein Zorn? Ah, du hast vielleicht meine masochistische Seite geweckt. Ein neckendes 'Darling' am Ende ersparte er sich, bei dem Wort holten irgendwie alle schon zum Schlag aus. Was ich hier mache? Ich bin zum spielen rübergekommen! Aber mit den Katzen im Weg wird nichts möglich sein. Also müssen wir was machen, dass hier möglich ist. Ein grinsen breitete sich über sein Gesicht aus und er griff hastig um den Rücken des Mannes, um ihn schnell zu sich zu ziehen. Du hast doch nicht vergessen, was ich gestern gesagt habe? Wir können doch direkt mit dem kuscheln anfangen! Wo soll ich dich zuerst anfassen..? Nähe machte ihm jedenfalls nichts aus, er war wirklich nur wenige Zentimeter mit dem Gesicht von ihm entfernt. Etwas böse lachend suchte er sich eine Stelle aus, mit der Hoffnung ihm ein paar Geräusche zu entlocken, reagierte aber selber überrascht. Huh, du bist verdammt weich! Wahh.. ich hab noch nie eine Katze angefasst, sind die wirklich so weich? Er fuhr ihm mit der Hand durch die Haare, über die Ohren und fing nach einer Weile an sein Gesicht an ihm zu reiben. Du bist so warm.. so weich... ich könnte danach süchtig werden. Es machte ihm überraschend viel Spaß das zu tun, er war ganz enthusiastisch dabei.