Haus der Kobayashi

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Karan und seine zugegeben recht große Familie wohnen alle gemeinsam in einem für ihre Größe sehr kleinen Haus, weshalb sich jeder mit mindestens einer Person ein Zimmer teilt. Im Grunde genommen läuft das so ziemlich gut, da jeder Aufgaben im Haushalt hat, die er erledigt - wobei Karan das meiste auch freiwillig übernimmt.

<--- Naoki's Haus
Voller Vorfreude lief Naoki den Weg zum Haus von Karan, er bewegte sich ein wenig im Rhythmus der Melodie in seinem Kopf und summte sie ein wenig, während er die Arme hinter dem Rücken verschränkt hielt. Man würde sich fragen woher er überhaupt seine Adresse kannte, aber das war nun wirklich keine Kunst. Ein hübsches Haus. Nuschelte er bevor er klingelte. Leben hier wirklich so viele? Er konnte es sich nicht wirklich vorstellen. Leute die er kannte hatten ja auch nicht unbedingt alle Villen, aber jemandem mit einer so großen Familie ist er noch nicht begegnet. Kurz nachdem er sich diese Frage gestellt hat, wurde ihm die Tür geöffnet. Viele neugierige, weibliche Gesichter erblickte er in dem Moment. Seine Frage wurde beantwortet und bevor er überhaupt sagen konnte, dass er das Handy von dem Kater zurückgeben wollte wurde er reingezogen. Huh, wenn ich die ganze Zeit so viele Frauen im Haus hätte würde ich auch schwul sein. Bin ich zwar auch so, aber in dem Fall vor allem. Ob das so ganz Sinn ergab wusste er nicht. Das interessierte ihn sowieso nie. Vielen Dank für den Tee. Mit einem dankbaren Lächeln setzte er sich an den Tisch, wirkte nicht so als würde es ihn stören mit Fragen überhäuft zu werden. Vielleicht war es einfach die gemütliche Wärme die ihn entspannte, so dass er nicht genervt war. Ihm wurde gesagt das Karan noch nicht da war, er ließ sich Zeit damit seinen Tee auszutrinken und mit den Schwestern zu plaudern. Obwohl er Tee nicht unbedingt mochte, eine Angewohnheit die er von Zuhause mitbrachte. Natürlich trank er trotzdem immer brav aus.

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Karan hatte neben seiner alltäglichen Tasche die er mit zur Arbeit nahm noch zwei randvoll gefüllte Einkaufstüten bei sich, die er mit mehr Mühe als es aussah die Straße entlang schleppte. Auf dem Weg grüßten ihn einige ältere Leute, die in seiner Gegend wohnten. Mit Jugendlichen seines Alters war er einfach kaum bekannt, er hatte zwar Freunde, aber die meisten wohnten nicht dort. Vor der Tür ließ er sich Zeit damit, seinen Schlüssel zu finden, aber noch bevor er ihn ganz im Schloss herumdrehen konnte, riss eine seiner jüngeren Schwestern die Tür auf, während eine andere ihn hereinschob und wieder eine andere ihm die Tüten abnahm. Huh? Was ist denn--? Er war es nicht gewohnt, so von ihnen begrüßt zu werden, aber es klärte sich auf, als er von Yasuko ins Wohnzimmer gezogen wurde. Nicht oft blickte ihn von dort aus ein paar männlicher Augen an. Er erschrak als er das bekannte Gesicht erblickte und klammerte sich sofort mit seinen Händen an seiner lockeren Hose fest. Nicht so schüchtern, Bruderherz! Setz dich zu ihm! Seine Schwester piekste ihn in die Rippen und er schüttelte hastig den Kopf. Jedoch gaben die Mädchen nicht nach, und hatten ihn nach kurzer Zeit schon neben Naoki geschoben. Mit ziemlich rote Wangen saß er neben ihm und starrte auf seinen Schoß, er war ziemlich nervös. Er wusste nicht so recht, was er davon halten sollte, dass ein Kater wie Naoki nun seine Familie kannte. Nanu, Karan, du machst nicht den Eindruck, als würdest du dich freuen, ihn zu sehen. Oder bist du jetzt schüchtern, weil ihr mehr als Kumpel seid? Hehe~ meinte eine seiner älteren Schwestern, woraufhin die Jüngste, Minji, erschrocken die Hände über den Mund legte. Sowas kannst du doch nicht einfach sagen, Oneesan! Die anderen schienen von dem Einfall begeistert, seine Mutter eingeschlossen. Karan hat einen Freund! Karan hat einen Freund! Ich hab dir gesagt, er wird noch vor Juri einen haben! Widerwillig wurde ihr von einer der anderen ein 1000 Yen schein gereicht, als hätten die beiden darauf gewettet, woraufhin Juri empört aufstand. E-Er ist nicht mein Freund! Zwischen der mittlerweile lauten Diskussion der Frauen war seine Stimme wirklich nicht zu hören, weshalb er sich seufzend wieder auf seinen Platz sinken ließ und sich auf die Lippe biss. Zaghaft wandte er seinen Blick etwas zu Naoki. U-Uhm, entschuldige das. Wieso bist du hier?

Naoki drückte die Tasse mit einem stillen Lächeln wieder an die Lippen, nahm den letzten Schluck von seinem Tee und war damit fertig. Er hörte ihnen interessiert zu und lachte nach einer Weile. In dem Moment wurde es etwas still, er hatte ein schönes Lachen, mit einem breiten Lächeln und seiner sanften Stimme waren sie wohl im ersten Moment etwas erschrocken. Ah, moment, du bist schwul? Er schien ein paar Sekunden lang nachzudenken bevor er wieder anfing zu lächeln und sich erhob. Ganz natürlich nahm er die Hand von Karan und lief mit ihm aus dem Raum. Also dann, bis später meine Damen. Er ließ sich danach in sein Zimmer führen, schaute sich das Haus genauer an. Es hatte wirklich etwas gemütliches an sich, dass ihm sehr gefiel. In seinem Zimmer suchte er sich den gemütlichsten Platz den er sah und ließ sich mit einem Seufzer fallen. Hah, du brauchst echt lange. Das niedliche Lächeln war beinahe sofort verschwunden, er wirkte etwas müde. Du hast eine nette Familie, ich mag sie. Gähnend holte er sein Handy raus und grinste etwas. Wäre eine Schande wenn ihnen etwas passieren würde. Er hatte seine Arme hinter dem Kopf verschränkt und starrte ihn für eine Weile an. Selbstmord und ermordet werden widerspricht sich. Hast du gesagt. Willst du es wissen? Wie ich Hanako umgebracht habe? Seine Augen fingen schnell an zu leuchten, er wartete nicht wirklich auf seine Antwort. Jeder Mensch hat Schwächen, sie können simpel sein oder manchmal kompliziert, dann ist es schwerer sie herauszufinden. Hanako hat nicht viel über sich selbst gesprochen, aber ich musste trotzdem in kürzester Zeit ihre Schwächen herausfinden. Stellt sich heraus das ihre Mutter vor einiger Zeit gestorben ist und sie von ihrem Vater getrennt wurde. Kein guter Mensch, seine Frau ist gestorben weil er lieber sein Geld verwettet hat anstatt sich um seine Familie zu kümmern. Aber seine wundervolle Tochter liebte ihn trotzdem. Als ich das herausfand machte ich ihr das Angebot, will sie mir ihr eigenes Leben geben oder dabei zusehen wie ihr Vater wegen seinen Schulden einen Kopf kürzer gemacht wird. Sie half mir tatsächlich dabei ihren eigenen Selbstmord vorzubereiten, ist das nicht verrückt? Der junge Mann kam langsam auf ihn zu, ließ sich auf seinem Schoß nieder, legte die Arme um ihn und starrte ihm in die Augen. Eine Reaktion, er wollte wissen wie dieser Kater vor ihm reagieren würde. Es regte ihn auf, dass er ihn so sehr reizen konnte ohne überhaupt etwas zu tun. Wird er wütend sein, wird er auf stark tun?

Karan war mindestens genau so überrascht wie die Frauen als Naoki plötzlich sprach und ihn dann auch noch an der Hand aus dem Raum brachte. Er war froh, dass seine Hände nicht sofort in Wasserfälle aus Schweiß vor Nervosität ausbrachen, aber generell wirkte er, als käme sein Gehirn mit den Ereignissen nicht mehr hinterher. Etwas perplex stand er in seinem Zimmer, als er bemerkte, dass es seines war, und er nicht fragen musste, bevor er sich setzen konnte. Jedoch blieb er nicht lange ruhig, er sprang ruckartig auf, als der andere sagte, es wäre eine Schande, wenn etwas passierte. Du wirst ihnen doch nichts tun? Er wollte sagen, dass er doch - für was auch immer Naoki geplant hatte - ausreichen müsste. Jedoch fand er es komisch, wenn er sowas sagen würde. Schon wieder schniefte er und verspürte das Bedürfnis zu weinen, aber das tat er nicht, setzte sich wieder und hielt sich an seiner Hose fest. Er konnte sich kein Stück entspannen bei dem was ihm erzählt wurde, wie interessant er es auch fand. Ihn ließ das Gefühl nicht los, dass Naoki schon längst über seine Schwächen bescheid wusste. Vor allem nach seiner Reaktion als er seine Familie erwähnte. Er hat nichts weiter als ihre Schwächen gebraucht.. um sie umzubringen? Er schloss kurz die Augen, seine Hände hörten endlich auf sich festzukrampfen und auch seine Gesichtszüge verrieten, dass er sich abgeregt hatte. Er ist beeindruckend. In seinen Gedankengängen unterbrochen schlug er die Augen auf und sah dabei zu, wie sich der Reinblüter auf seinem Schoß niederließ, was ihn dazu brachte, sprachlos und mit leicht offenem Mund seinen Rücken in die Lehne zu drücken. Sein Hals schmerzte, als würden Worte darin steckenbleiben, aber sein Kopf war wie leer gefegt, sodass er gar nichts hatte, was er hätte sagen können. Unbedacht etwas aussprechen war schließlich nicht seine Art. Langsam legte er seine Hand an die Taille des Katers, mit der Absicht ihn herunterzuschieben. Es klopfte. Sein Kopf schnappte zur Seite. Ich---- Seine Mutter stand mit einer Schüssel Weintrauben in der Hand in der Tür, die sie langsam wieder schloss. ---bin dann mal weg! Karan starrte ihr mit demselben Ausdruck nach, bewegte sich noch nicht weiter, da er wusste, dass sie noch einmal hereinkommen würde. Gut genug kannte er sie schließlich. Ihr- falls ihr Hunger habt. Und wenn ihr was braucht, alsoo.. du weißt schon Engelchen, in der Kiste unter meinem Bett. Aber wir hatten ja schon geredet, ahaha, mein großer Junge! Tjaa, also entschuldigt die Störung, kids! Sie verließ den Raum nachdem sie die Schüssel abgestellt hatte rückwärts, beinahe stolpernd. Karan legte dem Kater den Zeigefinger auf den Mund. Kinder, wir gehen dEN KELLER AUFRÄUMEN! hörte man sie aus dem Flur rufen. Noch einmal riss sie die Tür auf und deutete mit dem Zeigefinger auf Karan. Wenn was auf dem Teppich landet erklärst du Oma, wieso du einen neuen brauchst, junger Mann. Nach diesem Mal drehte er sich endlich wieder zu Naoki. Er war sicher, sie würde nicht wiederkommen. In diesem Moment war ihm einfach alles unangenehm und er konnte sich kaum vorstellen wie rot er war, aber er seufzte bloß. Du bist wirklich komisch. Wieso machst du sowas.

Naoki schaute absichtlich überrascht zur Tür, weshalb Eltern so gerne in solchen Momenten hereinplatzten wusste er nicht, aber ihm kam es in dem Fall ganz gelegen. Wenn auch seine Eltern das nicht taten, war er ja schon daran gewöhnt das sowas geschah. Er hätte auch noch schnell von ihm herunterpurzeln können, wenn er das gewollt hätte. Als sie weg war fing er leise an zu prusten. Warum? Denkt deine süße Familie jetzt nicht das wir ein Pärchen sind? Ist doch ganz praktisch, dann kann ich jederzeit herkommen und mal ein Auge auf dich werfen. Kurz gähnte er, die Nacht zuvor hatte er etwas zu wenig Schlaf abbekommen. Die paar Albträume waren aber nichts ungewöhnliches. Außerdem hättest du deine hübschen Hände auch woanders positionieren können. Du stehst doch bestimmt auf niedliche Jungs wie mich? Kurz dehnte er seinen Körper etwas, rückte damit etwas näher an ihn heran und fuhr mit seinem Schweif sanft über sein Bein. Das ist Schade, ich finde dich eigentlich viel süßer. Lachend erhob er sich wieder und schmiss sich auf das Bett des Katers. Ich bin mir ziemlich sicher deine Mutter erwartet jetzt das die Magie hier geschieht, aber ich habe nicht wirklich Lust darauf. Also sei so gut und gib mir die Weintrauben. Ich hab Hunger. Er schloss seine Augen und wartete geduldig darauf, dass man seiner Bitte nachgehen würde. Irgendwie ist es aber erstaunlich, dass sie alle so locker damit umgehen das du Schwul bist. Ich weiß ja nicht wie lange sie es schon wissen, aber meine Eltern würden mich wahrscheinlich enterben würden sie herausfinden das ich Schwul bin. Mal wieder gähnte er, schaute mit starkem Misstrauen in den Augen zu ihm. Denk übrigens nicht einmal daran das irgendwie gegen mich verwenden zu können, sie würden nicht irgendeinem dahergelaufenem Zweifärber glauben. Und selbst das würde mich nicht davon abhalten dich umzubringen. Sein Ton klang so scharf, man könnte meinen er wäre wütend geworden, er fing danach jedoch wieder an zu lächeln. Sie haben schon alles mögliche probiert, da wird man vorsichtig. Ah, stimmt ja. Erzähl nicht herum das wir zusammen sind oder so, wenn ich wieder eine Freundin haben werde will ich deiner Familie sagen können, dass das heute nur ein Missverständnis und kleiner Spaß war. Nicht das du der Typ bist der viel redet, ich wollte es nur mal gesagt haben. Ein breites Lächeln zierte sein Gesicht während er sprach, da er nie so sein durfte wie er wirklich ist freute er sich gerade sehr. Einfach das tun worauf er Lust hatte, den Ausdruck machen den er wollte und über alle möglichen Dinge reden.

Karan schob die Unterlippe etwas vor, nickte aber auf die Worte des Katers. Es drückte aus, dass er verstand, was er meinte. Irgendwie hätte er sich auch denken können, dass Naoki sowas für seine eigenen Zwecke tat. Als er auf seine Hände hingewiesen wurde schaute er über Naokis Schulter zu ihr, sie lag noch immer an seiner Taille. Hm? Er wusste nicht, wieso er sie woanders hinlegen sollte, also wedelte er kurz verwirrt damit und ließ sie dann auf dessen Oberschenkel nieder. Erwartungsvoll, ob es so besser war, schaute er ihn an. Mit der Information süß zu sein wusste er nicht recht etwas anzufangen, also nahm er es so hin. Süß wurde er tatsächlich öfter genannt, meist von seinen Schwestern, also sah er es auch nicht mehr wirklich als Kompliment an. Als wäre nichts passiert stand er auf und nahm die Weintrauben, ließ sich vor dem Bett auf die Knie sinken und pflückte sie für Naoki von den Stängeln ab. Gibt nicht viel, was sie mir vererben könnten. Er schaute beim Reden nicht auf, reichte ihm einfach nach und nach die Trauben. Du drohst mir immer so, dabei füge ich mich immer dem was du sagst. Du misstraust mir, wie unfreundlich. Mit einem Tuch trocknete er sich die Hände ab und warf es dann in den Papierkorb. Vielleicht muss ich mich auch mehr anstrengen. Ah, ein gutes Opfer sein ist schwer. In Filmen klagen und jammern und schreien sie immer so, ich weiß nicht, ob ich das kann. Schmollend setzte er sich wieder auf die Knie, die Hände ordentlich auf dem Schoß.

Naoki reagierte zuerst etwas langsam als ihm die Weintrauben gereicht wurden. Oh, ich werde gefüttert? Glücklich lächelnd drückte er die Augen zu, in der Zeit wunderte er sich auch ob die Position in der Karan war nicht ungemütlich war. Er blinzelte verwirrt, schien irritiert und nicht ganz eine Antwort parat zu haben. Tatsächlich waren die Worten nichts auf das er in irgendeiner Form vorbereitet war, weswegen er ihn nur mit offenem Mund anschaute. Oh, oh, oh? Leicht nervös beugte er sich zu ihm und fing an ihn etwas zu kraulen. Du bist ein guter kleiner Sklave, keine Sorge. Entschuldige das ich so unhöflich war. Weil er sich nicht länger ansehen lassen wollte wie sehr ihn dieses Verhalten beeinflusst hatte erhob er sich, drehte sich um seine eigene Achse. Dafür das es nur ein paar spontane Drehungen waren, sah er ziemlich elegant dabei aus. Als hätte er eine Melodie und den Rhythmus im Kopf und folgte diesem ohne es so wirklich zu bemerken. Es ist schon ziemlich aufregend für mich, ich habe zum ersten mal meinen ganz eigenen Freund. Hehe, ich fühle mich wie ein junges Mädchen in der Blüte ihrer Gefühle. Wenn Liebe Mädchen hübscher macht, macht es mich dann.. sexy? Ohne überhaupt so ganz zu wissen wovon er sprach fing er an zu lachen, sein Fuß klopfte leise auf dem Boden und er bewegte den Körper etwas bevor er Karan mit einem verschmitzten Lächeln seine Hand reichte. In einem Zug zog er ihn zu sich nach oben, ließ nicht von seiner Hand ab, folgte einfach einem Rhythmus den nur er zu hören schien doch er gab ihn etwas mit seinem Fuß vor. Ohne einen Grund begann er mit dem jungen Mann durch das, so schien es für ihn, kleine Zimmer zu tanzen. Er schien wirklich glücklich darüber, mit ihm dort zu sein, aus irgendeinem verrückten Grund. Du wärst eine gute Hausfrau, meinst du nicht? Deine Position auf dem Boden war sehr hübsch. Du solltest ein Shogi Spieler werden. Nur ein Witz. Lachend zog er den Zweifärber zu sich, sein kleiner Tanz endete an dem Punkt. Wird Zeit für mich zu gehen, ich will ja deiner Familie nicht die Sorge bereiten, dass du deine hübsche Haut an einem Mörder verschwendest. Als er die Tür öffnete korrigierte er seine Haltung, sein Lächeln und wie weit seine Augen geöffnet waren. Der freundliche Junge, wie ihn jeder kannte. Freundlich sein fühlte sich irgendwie steif an. Das hat man davon, wenn man so oberflächlich ist. Er lief nach unten, unterdrückte dabei ein gähnen, und begann sich bereit zu machen. Es ist so warm, ich würde am liebsten hier bleiben. Es dauert so lange bis nach Hause und drinnen muss ich- Seinen Satz beendete er nicht, er schien angewidert. Höflich wie er vorgab verabschiedete er sich noch bei seiner Familie. Ah, stimmt ja. Meine Nummer ist auf deinem Handy. Kurz zwinkerte er ihm noch zu, ohne wirklich Scham deswegen zu empfinden, und verließ dann das Haus.
--> Naokis Haus

Karan lächelte. Er fühlte sich etwas wie ein Hund als er gekrault wurde, doch viel anders verhielt er sich ja auch nicht, nur dass er sprechen konnte. Etwas verwirrt rutschte er zur Seite um Naoki Platz zum tanzen zu machen, aber lange konnte er dort nicht sitzen bleiben. Ein besonders guter Tänzer war er selbst ja nicht, aber die Führung behielt sowieso der andere, weshalb er dem einfach folgte. Heißt das, du liebst mich wirklich? entgegnete er, auch wenn Naokis Frage vermutlich rhetorisch war. Er fragte sich das wirklich. Vielleicht wäre es gar nicht schlecht, wenn sich der Kater in ihn verliebt hätte. Nach allem war er ein Mörder, und vielleicht würde es ihm einmal das Leben retten. Sie wissen doch nicht, dass du einer bist. Etwas legte er den Kopf schief, machte sich aber nicht weiter Gedanken dazu. Vielleicht wussten sie es ja doch, konnte er ja nicht wissen. Rasch begleitete er ihn nach unten. Irgendwie war er nervös als sich der Kater verabschiedete. Ab jetzt soll er also mein Freund sein, hum. Karan nickte hastig als er bemerkt hatte, dass mit ihm gesprochen wurde. Ja. D-danke. Zum Abschied wank er, dann schloss sich die Tür. Einen Moment starrte er noch darauf, weshalb ihm seine Schwester einen komischen Blick zuwarf. Mit einem Klatschen drehte er sich um. Also, wer hat Lust auf Makkaroni? Freudig sprangen seine jüngeren Schwestern und riefen "Ich!" alle durcheinander.