Bergdorf

Tsukiko blinzelte bei den Worten des Katers, seine Ohren zuckten ein wenig und ließen ihn noch ein wenig überraschter wirken. Dabei hatte er so eine Antwort irgendwie erwartet, ein lieber Mensch wie er würde so etwas in den meisten Fällen sagen. Vielleicht sagte er das auch nur um diese Worte aus ihm rauszulocken. Du bist so süß, Suzumi. Zufrieden leckte er seine Lippen ab, hätte ihm vielleicht sogar einen Kuss auf die Wange gehaucht wenn sie nicht klebrig wären. Es riskieren das Suzumi von ihm angewidert wäre wollte er nicht, nicht so jedenfalls. Willst du etwas von meinem haben? Freundlich lächelnd, fast schon ein wenig zu erwartungsvoll wirkend, hielt er das Eis in seine Richtung. Eigentlich könnte er ihm auch ein eigenes kaufen, aber auf diesen Anblick wollte er nicht verzichten. Sein Blick verharrte die ganze Zeit auf dem Mann neben sich. Zwar wollte er nicht unhöflich sein, doch er konnte sich nicht von ihm losreißen. Ihm nur beim lesen zuzusehen reichte ihm, solange er neben ihm war. Sollen wir auf ein Date gehen oder so? Besonders nervös oder beschämt war er nicht. Ganz natürlich stellte er die Frage. Das macht man doch so, wenn jemanden mag geht man mit ihm aus und... verbringt Zeit miteinander. Da er davor nicht wirklich jemanden liebte, andere nur als seinen Besitz ansah, wusste er nicht wie man da vorgehen sollte. Bisher hat es auch nicht so lange gedauert bis ich mit jemandem zusammen war, ich habe eigentlich nur ja gesagt und dann das typische Zeug gemacht. Verwirrt legte er den Kopf schief und dachte darüber nach, wie er Suzumi dazu bringen könnte sich in ihn zu verlieben.

Suzumi wollte widersprechen, er sei nicht süß, aber irgendwie hatte er nicht das Bedürfnis dazu. Mit nicht mehr als einem leisen Schnauben schloss er seinen Mund. Energetisch nickte er als ihm Tsukikos Eis angeboten wurde. Dein Eis ist immer noch besser als kein Eis. sagte er als er es zufrieden lächelnd aus seinen Händen nahm. Mmn.. Es schien fast als hätte er seit Jahren kein Eis gegessen, so sehr erfreute er sich an dem Eis. Erst als er nach einem Date gefragt wurde hörte er auf zu lecken und blickte auf, sein Mund ringsherum mit Eis beschmiert. Nervös lachend leckte er sich darüber und reichte das übrige Eis zurück an Tsukiko, dass er es eklig finden könnte, darüber dachte er kaum nach. A-Also ich weiß ja nicht.. ein Date, machen das nicht nur V-Verliebte? Die Leute sollen ja nicht denken, dass wir.. naja.. Der Braunhaarige presste die Lippen aufeinander, blickte aber zu dem Jüngeren hoch. Ein komisches Gefühl in seiner Magengegend brachte ihn aber schließlich dazu, doch zuzusagen. Etwas unwohl fühlte er sich mit dem Wissen, dass Tsukiko in ihn verliebt war schon, bei seinem Verhalten viel es ihm immer schwerer, daran festzuhalten, er hätte ihn bloß missverstanden.

Tsukiko schnaufte etwas bevor er anfing zu lachen, dass der Mann neben ihm älter als er sein soll konnte er sich selbst kaum vorstellen. Das jemand der so niedlich ist überhaupt existiert. Fröhlich nahm er sein Eis wieder an sich, war damit auch fertig als er die Zusage von ihm bekam. Das tut schon etwas weh. Dramatisch packte er sich an die Stelle seines Herzen und verzog das Gesicht, ließ sich dann mit dem Kopf auf den Schoß von Suzumi fallen. Ich will ja das es dazu kommt das sie so denken können, im Idealfall wirst du mich dann schon geheiratet haben. Hinter seinen Worten war ein kleines Herzchen und er zwinkerte etwas. Ob er das ernst meinte oder nicht könnte man sich zwar fragen, aber die Antwort war recht offensichtlich. Wie soll sich Suzu denn in mich verlieben wenn er nicht mit mir auf ein Date geht. Äußerlich noch ruhig wie immer, innerlich freute er sich wie ein Kind nur weil er es endlich geschafft hatte ihn Suzu zu nennen. Zufrieden atmete er aus, schien nicht den Anschein zu machen von ihm runtergehen zu wollen. Der Geruch von Suzumi und die Wärme der Sonne auf seiner Haut entspannten ihn. Wenn du mein Gesicht nicht sehen willst kannst du es auch verdecken, mich soll es nicht stören. Damit meinte er eher das er das Buch ruhig auf ihm ablegen konnte, manchmal war er etwas undeutlich.

Huh? Suzumis Hände schreckten von seinem Schoß hoch als Tsukikos Kopf darauf fiel. Ah, d-du bist doch verrückt! sagte er und hatte das Bedürfnis, beschämt nach unten zu blicken, aber dann würde er ja auch bloß zu Tsukiko schauen. Leicht lächelnd seufzte er und legte seine Hand zuerst auf die Stirn des Katers, fuhr von dort langsam durch seine Haare. Nenn mich nicht so. meinte er und gab dem Jüngeren einen spielerischen Klaps. Während er so auf ihn herabschaute fielen seine Haare ab und zu in sein Gesicht, bis er sie genervt hinter seine Ohren klemmte. Ich sollte die schneiden, nicht wahr? Er lachte leise und zwirbelte eine der langen, hellbraunen Strähnen an seinem Finger. Sicher, dass ich das tun soll? Der Braunhaarige rümpfte die Nase und schnappte den unteren Saum seines ohnehin zu langen Shirts, welchen er kurzerhand über das Gesicht des Reinblüters stülpte. Ausgelassen lachend beugte er sich so weit er konnte herunter und umschlang den Kopf des Katers mit seinen Armen. Jetzt musst du wenigstens nicht sehen, wie rot ich werde, hehe. Natürlich entließ er ihn kurz darauf wieder aus seinen Fängen und stopfte sein Shirt wieder an die richtige Stelle, aber seine Wangen sahen wirklich aus wie zwei reife Äpfel.

Tsukiko schnurrte leise bei der Berührung des Katers, bei anderen hätte er sowas wahrscheinlich nicht so schnell zugelassen. Doch es fühlte sich bei ihm beruhigend an, als würde er ein kleines Kätzchen sein. Ich wünschte ich hätte einfach so aufwachsen können. Die Bilder in seinem Kopf störten ihn nicht allzu sehr, einfach wegen der Wärme um ihn herum. Seine Entspannung wurde unterbrochen als er plötzlich unter dem Shirt von Suzumi war, wenn er nicht so schnell wieder befreit werden würde hätte er das vielleicht auch ausgenutzt. Beleidigt schaute er zu ihm hoch, besonders cool musste es ja nicht ausgesehen haben wie er auf seinem Schoß rumzappelte. Kurz verweilte er so, er erhob sich nach einer Weile mit einem grinsen und rückte nahe an Suzumi ran, ihre Nasen berührten sich beinahe. Ich finde dich so perfekt wie du bist. Er flüsterte leise und charmant, auch kicherte er etwas während er eine Strähne zwischen seinen Fingern begutachtete. Danach berührte er vorsichtig mit den Lippen seine Wange. Ich könnte dich auf der Stelle vernaschen. Belustigt lächelnd entfernte er sich wieder, ein wenig unzufrieden weil er die Tüte die neben ihm lag gesehen hatte. Kann ich dich morgen abholen? Langsam stand er auf, holte für einige Sekunden sein Handy raus und nahm dann die Tüte an sich. Ich muss die wieder zurückbringen, sonst wird sie sich noch aufregen. Hastig verabschiedete er sich noch und sagte er würde ihm noch schreiben wann er ihn abholen würde, dann eilte er in Richtung seines Hauses. Mit seinem Tempo war eilen jedoch nicht besonders schnell.

Suzumis Herzklopfen nahm rasant an Geschwindigkeit zu als Tsukiko ihm nahe kam, so nahe, dass er seinen Atem auf seinen Lippen spüren konnte. Er hatte aus Reflex und Überraschung die Luft angehalten, lies sie leise und mit zugekniffenen Augen aus als der Jüngere mit seinen Lippen seine Wange streifte. Nicht einmal zu einem beleidigten Widerspruch brachte er sich bei Tsukikos Kommentaren, aber vermutlich waren die auch nicht nötig. Vorsichtig fuhr er mit seinen Fingern über die Stelle seiner roten Wangen, die der Reinblüter berührt hatte. Ah, warum tut er sowas immer.. mein armes Herz..! Als Tsukiko fragte, ob er ihn morgen abholen könnte, nickte er schnell. S-Sicher! U-Uhm, ja, geh nur.. bis morgen--! rief er noch, ungewiss, ob er es überhaupt gehört hatte. Seufzend sah er in die Richtung, in die der Kater verschwunden war, eine ganze Weile sogar. Dann bemerkte er, dass das Buch noch neben ihm lag, also begann er zögerlich zu lesen, wobei er sich gerade kaum darauf konzentrieren konnte. Suzumi blieb noch auf der Bank, bis es fast dunkel wurde, vertieft in sowohl Gedanken als auch das Buch. Erst als die Sonne fast ganz auf der anderen Seite des Berges verschwunden war, kam er wieder Zuhause an, wurde von Abendessen und dem Geruch von Früchtetee begrüßt.

Tsukiko schaute seit einigen Minuten in den Spiegel, suchte nach jedem Detail das etwas weniger als perfekt war. Ein date... mit Suzumi... Ein Feuer war in seinen Augen, seine Nervosität war gemischt mit purer Freude den Tag mit dem Mann zu verbringen. Ich weiß zwar noch nicht genau was wir machen sollen, aber... in der Stadt wird schon etwas los sein. Seufzend drehte er das Wasser ab, im Hintergrund hörte er das seine Großmutter jedes mal als sie vorbeilief sagen er solle das endlich tun. Ich- Bevor er irgendwas sagen konnte wurde ihm Brot in den Mund gestopft, die Frau ließ ihn nicht ohne Frühstück raus. Dabei ist es schon spät... Hastig aß er etwas, genug damit sie zufrieden war und schnell zu Suzumi konnte. Auch wenn er sich an einem kleinen Stück Brot verschluckte und hustend das Haus verließ, war er ziemlich glücklich. In kurzer Zeit kam er auch an seinem Haus an und fragte nach ihm, die Frau die ihm geöffnet hatte eilte wieder rein um mit ihm zu sprechen. Wenn wir jünger wären hätte ich sowas gesagt wie, ich bringe ihn vor Neun zurück, aber das ist ja jetzt nicht nötig. Manchmal war es sich nicht sicher ob er Froh war Erwachsen zu sein oder nicht, letztendlich war es ihm wahrscheinlich egal.

Suzumi-san, hier ist Besuch! rief das Hausmädchen nach oben, doch er schritt bereits die Treppen herunter. Heute stürzte er sie nicht herunter wie sonst, sondern lief aufgrund des langen Mantels elegant über die Stufen, eine Hand am Geländer. Sein langer, beiger Schal verdeckte ihm beim Heruntersehen fast die Sicht und begrub alles bis zur Nase unter der flauschigen Wolle. Unsicher lächelte er Tsukiko an, als dieser in sein Blickfeld trat. Er war wirklich winterlich gekleidet, in warmen Farben, sogar braune Kontaktlinsen trug er. Seine Haare waren auf eine anständige Länge gekürzt worden, das erkannte man sofort. Bis später. Er verbeugte sich zum Abschied schnell vor der Frau, dann fiel die Tür hinter ihm zu. Zuerst wirkte er etwas nervös, dann atmete er aber in einem Lächeln endend aus, eine Atemwolke stieg in die Kalte Luft. Wie ein junges Mädchen auf hohen Schuhen hielt er sich leicht an Tsukikos Arm fest um nicht auf dem glatten Eis vor seinem Haus auszurutschen, denn der Weg war bis auf wenige Stellen komplett zugefroren.

Tsukiko fuhr sich mit der Hand kurz durch die Haare, im Gegensatz zu Suzumi behielt er diese immer auf ähnlicher Länge. Steht dir. Bevor er ihn überhaupt begrüßte kommentierte er den neuen Haarschnitt. Auch wenn er nicht viel viel sagte fand er die kürzere Version ziemlich niedlich. Noch bevor er ging schaute er sich den Mann vor ihm genauer an, die an das kalte Wetter angepasste Kleidung ließ ihn um einiges eleganter wirken. Wie ungewöhnlich, aber man merkt so wirklich wie gut aussehend er eigentlich ist. Er drückte seinen grauen Schal leicht runter, dabei wurde sein Lächeln deutlicher sichtbar. Der Ältere machte es ihm jeden Tag schwerer sich zu beherrschen, mal wieder hatte er das starke Gefühl ihn nur für sich haben zu wollen. Lass uns gehen. Zwar überraschte es ihn das er sich ohne ein Problem damit zu haben an ihm festhielt, doch es störte ihn nicht. Noch etwas fester drückte der Weißhaarige ihn an sich, er durfte es ja nicht riskieren das dieser hinfiel. Ziemlich kalt hier oben. Das es bald schneien würde war offensichtlich, aber selbst bei dem Gedanken ließ er sich seine gute Laune nicht verderben. Wie wäre so etwas möglich, Suzumi war direkt neben ihm und würde den ganzen Tag mit ihm verbringen, das letzte was ihm schlechte Laune bereiten könnte war ein blöder Gedanke von ihm selbst. Kann ich Musik anmachen? Nachdem er ins Auto gestiegen war und etwas seinen Mantel aufknöpfte stellte er die Frage, es dauerte nicht lange bis ein ruhiges Lied abgespielt wurde. Verglichen mit den anderen malen fuhr er sehr vorsichtig, er wollte ja nicht das die beiden draufgingen.
---> Café [Chronos]

Suzumi sah schnell von Tsukiko weg als dieser ihn näher an sich zog, doch es störte ihn tatsächlich kaum. Es fühlte sich für ihn noch immer etwas ungewohnt an, schließlich hatte er Tsukiko bis vor wenigen Tagen noch als sowas wie einen "besten Freund" gesehen, und vor einigen Wochen kannten sie sich noch gar nicht. Nachdem der andere ins Auto gestiegen war, setzte auch er sich dazu, hielt seinen Mantel jedoch geschlossen. Wie so oft blickte er aus dem Fenster, wandte seinen Blick immer leicht zu Tsukiko wenn er sprach. Oh, ja, natürlich. Es-Es stört mich nicht. antwortete er hastig, verhaspelte sich selbst bei einem so kurzen Satz fast. Es kam ihm ganz gelegen, dass Tsukiko etwas langsamer fuhr, so konnte er sich die ihm vertraute Umgebung ansehen, die ihn immer wieder fesselte. Die langsame Musik lies alles noch traumhafter wirken, zumindest für ihn.

---> Café

<--- Weihnachtsmarkt
Tsukiko hatte sich auf dem Rückweg nicht besonders beeilt, er wollte das warme Gefühl das in seinem Körper war noch nicht verlieren. Der Tag verlief zwar nicht genau wie er es sich vorgestellt hatte, er hatte es sich selbst ein wenig vermasselt, aber am Ende ging alles gut also hatte er ein zufriedenes Lächeln auf den Lippen. Über seine Worte und Taten würde er sich später noch den Kopf zerbrechen können, im Moment genoss er einfach. Seinen Mantel musste er vorhin wieder an sich nehmen, in ihm waren schließlich die Autoschlüssel. Selbst beim fahren schaute er verträumt nach draußen, der immer stärker fallende Schnee fesselte ihn. Nicht das er eine Faszination oder ähnliches dafür hatte, normalerweise würde einfach mit heißer Schokolade im Wohnzimmer sitzen und von drinnen zusehen, im Winter ging er wirklich ungern raus. Doch als Suzumi in seinem Leben erschien veränderte sich selbst diese verhasste Jahreszeit zu etwas magischem. Ich hoffe das mit dem Spaziergang war ein Versprechen. Kurz zwinkerte er ihm zu. Der Kater hatte vor dem Haus von Suzumi gehalten, er selbst stieg nicht aus. Leicht traurig schaute er zu ihm, hob dann langsam seine Hand. S-schönen Abend noch. Es war schon etwas zu spät um ihm einen schönen Abend zu wünschen, aber seine Worte konnte er nicht zurücknehmen. Warum so formell. Mit roten Wangen schaute er auf das Lenkrad, wartete widerwillig darauf das er ausstieg.

Weihnachtsmarkt <----
Auch Suzumi lies sich von dem Schnee fesseln, aber er würde bei jedem anderen Wetter auch gebannt aus dem Fenster sehen. Er hatte den Winter und was er aus der Landschaft machte gerne, aber zu kalt war er ihm trotzdem. Aber das hatte sich ja durch Tsukikos Mantel beheben lassen. Gerne wäre er auch den Weg bis hierher gelaufen, aber dafür war es vielleicht etwas zu weit, außerdem hatte das Auto schließlich in der Stadt gestanden. Der Kater dachte etwas über den heutigen Tag nach, bis ihn die Stimme des  Jüngeren von seinen Gedanken löste und ihn zurück in die Gegenwart holte. Suzumi sah ihn zuerst kurz an, lächelte dann und nickte. Als er ausstieg verhedderten sich sofort unzählige Schneeflocken in seinen Haaren. Da sich Tsukiko so formell verabschiedet hatte, reagierte er auch so, verbeugte sich schnell und wünschte dem Kater ebenfalls einen schönen Abend. Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder. Das sagte er meistens noch dazu, aber bei Tsukiko sagte er es nicht bloß, sondern meinte es auch so. Obwohl er nach all dem heute nicht daran zweifelte, dass sie sich in näherer Zukunft wiedersehen würden.
Mit einem Lächeln trat er in sein Haus, streifte sich die vom schmelzenden Schnee nassen Schuhe ab und gab seinen Mantel der über seine Stimmung ziemlich überrascht scheinenden Haushälterin. Warum so gut gelaunt? fragte sie, er schüttelte, nicht in der Lage das Lächeln abzulegen, den Kopf. Schon gut. Immer zwei Stufen nehmend machte er sich auf in sein Zimmer, wie immer fiel er fast hin wenn er so eilig über die rutschigen Marmorstufen hastete.

Tsukiko drückte seinen Schal noch runter und schaute ihm dabei zu wie er in sein Haus lief, als ob ihm auf dem Weg noch etwas passieren könnte. Na dann. Schwach lächelnd fuhr er in die Richtung seines Hauses, bemerkte dabei wie ungewöhnlich oft er in letzter Zeit sein Haus verließ. Er war erschöpft, der Tag war lang und er wollte wenigstens noch duschen. So schnell wie möglich tat er das auch, ging dann in sein Bett und fiel ihn einen ruhigen Schlaf.
Am nächsten Morgen, als der Weißhaarige aufstand, merkte er das seine Nase ziemlich juckte. Er machte sich keine Gedanken darüber und erhob sich etwas, bemerkte mit einem Blick auf die Uhr das er ziemlich lang geschlafen hatte. Vor allem für seine Verhältnisse. Der ganze Raum war hell, das Licht im Winter ließ ihn noch kälter wirken. Da die Heizung angeschmissen war, war es zumindest nicht so kalt. Trotzdem fing er unwillkürlich an zu zittern, ihm war ziemlich kalt. Verschwitzt, sein Körper schmerzte und er fühlte sich vollkommen kraftlos. Eine Grippe...? Noch während er die Worte murmelte kam seine Großmutter in das Zimmer. Grippe? Du siehst ja schon blass aus, also blasser als sonst. Hah ja, du hast dir ja was schlimmes eingefangen. Schon verschwand sie wieder, kam nach einer Weile zurück und kümmerte sich etwas um ihn. Leg dich hin und ruh dich aus, dann wirst du schnell gesund. Seufzend ließ er sich auf sein Bett fallen, schaute sofort gelangweilt auf sein Handy.
Hab mir die Grippe eingefangen, alles tut weh TT
Auch wenn er froh war einen Grund gefunden zu haben Suzumi zu schreiben, würde er ihn lieber besuchen.

Suzumi war schon etwas länger wach, hatte gefrühstückt, angefangen das Buch zu lesen und geholfen, Weihnachtsplätzchen zu verzieren. Auch wenn er sie mehr gegessen als verziert hatte. Da er sonst kaum Nachrichten bekam hatte er sein Handy meist auf Stumm geschaltet, doch seitdem er öfter mal von Tsukiko hörte war es zumindest auf Vibration. Mit einem leichten Lächeln antwortete er ihm auf die Nachricht.
< Wieso wundert mich das nicht? (๑•́ω•̀๑) >
Sofort nachdem er das Handy weggesteckt hatte holte er es wieder heraus.
< Ich hoffe du magst Gemüsebrühe. (｡•̀ᴗ-)✧ >
Schnell wandte er sich zu der Frau, die gerade weitere Plätzchen am ausstechen war. Kannst du mir etwas von der Suppe von gestern aufwärmen und verpacken? Und auch ein paar von den Plätzchen, bitte! Dann lief er die Treppen hoch um sich die Hände zu waschen und einen wärmeren Pulli anzuziehen. Als er wieder nach unten kam hielt die Hausfrau ihm in einem Thermobehälter die Suppe hin. Aber wohin willst du denn damit? fragte sie neugierig. Danke~ Mein - Ein! Ein Freund ist erkältet, also dachte ich, das könnte ihm helfen. Schnell wickelte er sich einen Schal um, schnappte seine Autoschlüssel vom Schlüsselbrett und fuhr sofort los.
Ah, ich hoffe bloß, ich störe ihn gerade nicht beim schlafen! dachte Suzumi und klingelte an der Haustüre, den Beutel mit Suppe und Plätzchen in beiden Händen. Ihm wurde von Tsukikos Großmutter geöffnet, die sichtlich überrascht schien, dass er gekommen war. Freundlich verbeugte er sich zur Begrüßung. Ah, ich bin w-wegen Tsukiko hier. Ich hatte gehört er ist krank? Bevor er eintrat zog er die Schuhe aus, da es in der Nacht noch viel geschneit hatte, und er nicht alles ins Haus tragen wollte. Ohne Umwege machte er sich auf zu Tsukikos Zimmer, an dem er vorsichtig klopfte. Na? Wie geht es dir? Der Ältere setzte sich an die Bettkante und packte den Beutel auf seinem Schoß aus. Ich hab dir etwas Suppe und einige Plätzchen mitgebracht. Sanft lächelte der Kater.

Tsukiko hatte seine Bettdecke bis zur Nase gezogen, ihm war immer noch kalt und das Gefühl wechselte auch erst zu viel zu heiß als Suzumi reinkam. Sofort drückte er die Decke von sich, schaute verwirrt wie auch glücklich zu dem Mann. Sein kurzärmliges Shirt war zeigte etwas seinen Bauch, seine weißen Strähnen klebten auf seiner Stirn auf welche er auch seine Hand gelegt hatte. Es war mal wieder eine dieser Situationen bei der er eine Position machte welche oft Nasenbluten verursachte, er merkte das meistens selbst nicht. Seine kühle Aura würde es in der Regel nicht zulassen, doch in dem Moment wirkte er stark verwundbar. Du wirst dich doch anstecken... hah, danke das du hier bist. Mit einem schwachen Lächeln bedankte er sich, auch wenn man es ihm nicht direkt ansah war er sehr glücklich über den Besuch. Es ist warm geworden.. kannst du.. die Heizung ausmachen? Und dieses Tuch mit Wasser.. Kraftlos deutete er auf seine Stirn, ließ sich dann schwer atmend wieder fallen. Hat Suzu das gemacht? Es war auf die erwähnte Suppe und die Plätzchen bezogen, etwas von ihm würde er selbst beim sterben essen.

Suzumi wurde etwas rot bei Tsukikos Pose und drückte schnell die Decke wieder an ihn. Bleib bloß zugedeckt, du merkst es vielleicht bei der Grippe nicht, aber es ist immer noch kalt! meinte er und klopfte sie glatt. Bei der Bitte des Katers stand er nickend auf und legte seine Mitbringsel auf das Bett. Ich stelle sie etwas runter, sonst wird es wieder zu kalt. Für das Tuch lies er sich von der Großmutter eine Schale geben, in die er kaltes Wasser und einige Eiswürfel tat. Damit setzte er sich wieder neben ihn, die Schüssel stellte er auf einen Nachtschrank. Er strich Tsukiko die Strähnen von der Stirn um sie nicht nass zu machen und wrang das Tuch ordentlich aus bevor er es auf die Stirn des Weißhaarigen legte. Ach was, ich will dich doch nicht vergiften. Leise lachte er als er den Behälter öffnete und die Suppe in eine Schüssel umfüllte. Tsukikos Großmutter war so nett, auch einen Löffel vorbeizubringen - hätte er sonst glatt vergessen. Aber die hab ich verziert! Mit strahlenden Augen hielt er einen Keks in etwas.. merkwürdiger Form vor die Nase des Jüngeren. Mit weißem Zuckerguss waren Haare angedeutet, und zwei Kleckse Blaubeer-Sirup stellten Augen dar. Das bist du! sagte er noch bevor er den Keks in den Mund des Jüngeren stopfte um die Suppe wieder aufzunehmen. Probier mal! Suzumi pustete etwas um sie abzukühlen und streckte ihm dann den Löffel hin.

Tsukiko schloss enttäuscht die Augen, immerhin wusste er nun das Suzumi nicht kochen konnte. Zumindest sagte er es so über sich. Ich bin was das angeht aber auch kein Vorbild. Mit seinen Kochkünsten angeben konnte er noch nie, er würde sich da auch immer auf andere verlassen müssen. Ich bin auch zu faul um es zu lernen. Andererseits würde es wahrscheinlich zu viel Essen in den Haus geben wenn er auch noch anfangen würde zu üben, ungenießbares Essen. Ich? Vorsichtig nahm er den Keks aus den Mund, legte ihn anfangs nur ab und schaute ihn liebevoll an. So niedlich, bin ich im Himmel? Sofort nahm er sein Handy und fing an einen Haufen Fotos zu machen. Ich esse ihn später... mein Hals tut gerade noch etwas weh. Krächzend drehte er sich wieder zu Suzumi, die Suppe die er sah begutachtete er anfangs. Was solls, hat er ja sowieso nicht selbstgemacht. Ohne weiter darüber nachzudenken probierte er die Suppe, besonders begeistert sah er nicht aus. Warm. War das einzige was er sagte, dabei schaute er nur den Kater auf seinem Bett an. Zufrieden, wenn auch nicht hungrig, ließ er sich von ihm füttern. Er war sowas nicht wirklich gewöhnt, zumindest in seinem Bett, weil sich sonst immer Dienstmädchen und Ärzte um ihn kümmerten. Leute die ihn mochten wurden sofort verjagt, höchstens seine Schwester konnte sich manchmal hineinschleichen. Du bist so süß, Suzumi... dabei könntest du dich anstecken und... bestimmt langweilst du dich. Für einen Moment wirkte er nervös, schaute auf dein kleinen Tisch neben sich. Die Fotos kennt er zwar schon, aber das Buch.. mein Studium, das wird einfach meine Ausrede sein. Es war wohl nicht das Buch das jeder bei sich Zuhause liegen hätte, über Impulskontrollstörung und wie man mit bestimmten mentalen Krankheiten umging. Er bemerkte kaum wie seine Augen zufielen und er für einige Minuten einschlief, nur um dann wieder aufzuwachen und nach dem Tee der ihm gegeben wurde zu greifen. Sein Hals tat zwar immer noch weh, aber die Suppe hatte es schon etwas besser gemacht und er knabberte still lächelnd an dem Keks. Der Gedanke das Suzumi an seiner Seite war, nur weil er sich etwas schlecht fühlte machte ihn glücklich. Der Reinblüter fühlte sich bestätigt das er sich für ihn interessierte.

Suzumi hinterfragte nicht, wieso Fotos von seinem Keks gemacht wurden. War wohl einfach, um eine Erinnerung daran zu haben, auch wenn er selbst den Keks für nichts besonderes hielt, auch nicht für etwas sehr gelungenes. Er fütterte Tsukiko, da dieser in seinen Augen sicher zu schwach war, um den Löffel überhaupt gerade halten zu können. So entkräftet wie er war, nachdem er zuvor auf seine Stirn gezeigt hatte, stimmte das wahrscheinlich sogar. Ist sie in Ordnung? fragte er eher nebensächlich, merkte selbst, dass Tsukiko die Suppe wohl nicht außergewöhnlich gut schmeckte. Bei den Worten des Kranken musste er lächeln, dass er süß genannt wurde störte ihn schon kaum noch. Ist schon in Ordnung, solange ich dir nicht zu nahe komme. Er hob einen Zeigefinger an, um ein Zitat einzuleiten. Wie meine Großmama immer gesagt hat: Kranke Katzen kriegen keinen Kuss! Er lachte darüber selbst etwas, darüber, dass er sich schon fast selbst wie eine Großmutter anhörte. Aber nur fast. Und langweiliger als bei mir Zuhause kann es auch nicht sein. A-Also, es geht schon langweiliger, aber-- was ich meine, bei dir ist es.. Er unterbrach sich und sah mit einem nervösen Lächeln auf seinen Schoß. Du weißt schon. Als Tsukiko etwas einschlief stellte er sicher, dass der Kater richtig zugedeckt war, und hielt seine Hand gegen seine Stirn um nach Fieber zu fühlen. Einige Minuten wippte er bloß mit seinen Füßen und sah sich etwas um. Ah, ich hatte bisher noch gar nicht die Zeit, mir sein Zimmer richtig anzusehen. Bei dem Gedanken, weshalb er beim letzten Mal hier war, wurde er rot. Bis er das Buch auf dem Tisch neben dem Bett entdeckte. Vorsichtig stand er auf und nahm es hoch. Impuls... Kontrollstörung? Bevor er es aufschlagen konnte wachte Tsukiko auf und griff schlagartig nach dem Tee, weshalb sich Suzumi erschreckte und einen Schritt zurückstolperte, das Buch schnell wieder hinlegte. Ah, k-kann ich noch etwas für dich tun? Hast du irgendwelche Schmerzen oder Verspannungen? Ich-Ich könnte dich massieren, oder dir ein heißes Bad einlassen! Oder.. ah, d-dein Tee muss schon ganz kalt sein, soll ich neuen ansetzen? Hastig legte er seine Hände um die Tasse um nach der Temperatur zu sehen, doch er schien noch warm zu sein.

Tsukiko beobachtete den erschrockenen Mann aufmerksam, wirkte etwas belustigt das dieser so panisch reagierte. Das die Tasse noch auf seinen Lippen lag vergaß er beinahe. Schon okay, mir geht es... gut. Bevor er seinen Satz beenden konnte fing er stark zu husten an, schaute noch etwas kraftloser wieder auf. Aber Honig wäre nett. Er bemerkte kaum wie das Tuch von seiner Stirn rutschte, genervt griff er danach, legte sich gerade hin und legte es wieder auf seine Stirn. Du kannst dich ruhig umschauen, es gibt hier außer Büchern nicht viel... aber pass auf die Bilder auf, ich hab keine anderen mehr... Auf seinem Schreibtisch und an anderen Stellen waren Stapel von Büchern, er hatte sie erst letztens geholt. Einige waren jedoch schon immer da, die waren in dem kleinen hellen Schrank auf der anderen Seite des Raums. Diese waren seine Lieblingsbücher, sehr viele von dem Autor des Buches welches er Suzumi geschenkt hatte. Inzwischen stand das auch zwischen den anderen. Er blieb recht lange still, schlief mal wieder für einige Minuten ein und schlug dann seine Augen auf. Nach einer Weile die er lediglich mit ihn anstarren verbracht hatte rief er ihn zu sich, seine Hand streifte nur vorsichtig seine Hand bevor er seinen Arm griff und ihn auf sein Bett zog. Der Weißhaarige packte auch seinen anderen Arm während er sich über ihn positionierte. Suzumi... Mehr als seinen Namen hauchte er nicht, kam langsam seinen Lippen nahe, doch er schien zu zögern. Als würde er wissen das es eine schlechte Idee war, doch nicht verstand warum. Tsukiko, lass doch den armen Suzumi, er wird sich so wirklich noch anstecken. Verwirrt blickte er zur Tür wo seine Großmutter stand. Beleidigt ließ er sich neben ihn fallen und schlang seine Arme um ihn. Aber ich will kuscheln. Mit den unschuldigen Himmelblauen Augen schaute er zu ihr, sie schüttelte trotzdem den Kopf. Seufzend ließ er von ihm ab und drehte sich zur Wand, als wäre er wirklich wütend deswegen. Kommt gleich runter, ich weiß das Tsuki schon gegessen hat, aber Suzumi muss ja auch essen. Und mehr essen wird dich nur gesünder machen! Fröhlich wirkend, wahrscheinlich weil sie eine Person mehr am Tisch hatte, verließ sie den Raum. Sofort drehte er sich wieder um, blieb noch etwas liegen bevor er sich erhob und nach unten wank, dabei beinahe die Treppen runterstürzte. Die kleine Familie saß im Wohnzimmer, wo das Feuer im Kamin und der leise Fernseher eine gemütliche Atmosphäre machten. Tsukiko hatte sich mit einer Decke umwickelt, sein Großvater schaute aufmerksam auf den Fernseher und seine Großmutter redete ununterbrochen. Jeder nahm sich etwas zu Essen, nicht besonders wenig weil sie wussten das ihnen mehr aufgezwungen werden würde.

Suzumi nickte sofort, verschwand kurz aus dem Zimmer um sich nach Honig zu erkundigen und ihn dann zu Tsukiko zu bringen. Während er es ihm in den Tee tat wurde ihm die Erlaubnis gegeben, sich umzusehen, worüber er sich sichtlich freute. Er versuchte möglichst nichts zu berühren um nichts umzuschubsen, wenn er etwas anfasste, dann streifte er es nur vorsichtig mit den Fingern. Vor dem hellen Bücherregal machte er Halt und kniete sich zu den Büchern herunter. Du scheinst die Bücher von ihm wirklich zu mögen, nicht? sagte er und nahm einen der Romane heraus um die Zusammenfassung hinten zu überfliegen. Das tat er bei fast allen, bis er gerufen wurde. Hm? Alles wieder ordentlich hineingestellt schlurfte er zu Tsukiko, nicht lange sah er zu ihm herunter da lag er auch schon auf dem Bett und der Jüngere schob ihn unter sich. Wie eingefroren lag Suzumi dort, anders als sonst ohne etwas zu sagen oder sich zu bewegen. Sein Herz schlug kräftig gegen seinen Brustkorb, sowohl vor Panik als auch vor Aufregung. Zum Glück erlöste ihn Tsukikos Großmutter aus der Situation, sonst wäre das vermutlich anders ausgegangen. In dem Moment spürte er auch seine Gliedmaßen wieder und fing hochrot an zu zappeln, doch er wurde auf dem Bett gehalten. Erst als die Großmutter das Essen erwähnte merkte er, wie hungrig er eigentlich war, und sein Magen knurrte sofort. Peinlich berührt hielt er ihn und versuchte es zu unterdrücken. Da sich Tsukiko zur Wand gedreht hatte rutschte er schnell aus dem Bett und klopfte seine Kleidung glatt. Ah, irgendwann kriege ich echt einen Herzinfarkt, wenn du mich immer so überfällst! meinte er und stützte den Kater etwas beim laufen, half ihm sogar wie einem alten Mann sich hinzusetzen. Bescheiden wie er war nahm er sich nicht gerade viel auf den Teller, aber das lies seine Großmutter natürlich nicht zu und häufte ihm mehr darauf. Ihm gefiel die warme Atmosphäre bei Tsukikos Großeltern sehr gut, viel besser als bei sich Zuhause. Man merkte deutlich wie ausgelassen er sprach und wie offen er lachte, so angespannt wie er normalerweise war.

Tsukiko kaute auf einem Stück Fisch rum, dabei beobachtete er aufmerksam Suzumi. Es war wirklich leicht zu bemerken wie entspannt er war, vor allem verglichen mit seinem Verhalten an anderen Tagen. Erleichtert schloss er die Augen, es war schön zu wissen das er nicht der einzige war der so dachte. Zuhause war das Essen auch immer anders.. wenn meine Eltern überhaupt da waren. Verglichen mit der Zeit war er sehr glücklich bei seinen Großeltern, wenn da nicht das Chaos in ihm wäre. Hastig schüttelte er den Kopf, ihm wurde dabei schwindlig, trotzdem hatte er ein fröhliches Lächeln auf dem Gesicht. Ist er nicht niedlich.. Verträumt wackelte er herum, schon seit einer Weile hatte er das Essen nicht angefasst. Ihr seid beide niedlich, aber Suzumi benimmt sich wenigstens wie ein Erwachsener, du bist noch ein ganzes Kind. Ihm wurde in die Wangen gekniffen. Ich bin kein Kind.. Beleidigt rieb er sich die Wangen, gleichzeitig wurde ihm von der älteren Frau mit einem Tuch über die Stirn gewischt. Dann iss mehr, sonst wirst du nicht gesund. Und ich habe gehört du willst an Weihnachten zu ihm... Sofort nahm er sich mehr auf den Teller und stopfte es in sich rein. Sein Opa schaute zu ihm und lächelte kurz, schaute dann sofort wieder mit dem emotionslosen Gesicht zum Fernseher. Es dauerte nicht lange bis der Reinblüter sich in eine Ecke gedrückt und eingeschlafen war. Er ist eigentlich nicht oft in seinem Zimmer, draußen oder hier bei uns... wahrscheinlich konnte er oben nicht richtig einschlafen? Lächelnd wandte sie sich an Suzumi. Wenn er Weihnachten auf diese Feier geht.. pass auf das er nicht einsam sein wird. Ein wenig Sorge war in ihren Augen, sie fing jedoch schnell wieder an fröhlich zu lächeln und dann das Geschirr vom Tisch zu räumen.

Suzumi blickte ruckartig zu Tsukiko, als er widersprechen wollte, er sei nicht niedlich, fiel ihm jedoch fast Essen aus dem Mund und er schloss ihn schnell wieder, fing es gerade über dem Teller auf. Wenn auch peinlich berührt lachte er darüber. Schnell schluckte er, legte verlegen eine Hand in den Nacken. Ihm wurde nicht oft gesagt, dass er sich wie ein Erwachsener verhalte. Suzumi brauchte noch eine Weile bis er seinen Teller geleert hatte, so langsam wie er aß war Tsukiko schon längst eingeschlafen. Als auch er fertig war wollte er aufstehen um seinen Teller zumindest zur Spüle zu bringen, aber er wurde von der Großmutter angesprochen, weshalb er sich rasch wieder setzte. Ah.. j-ja, er ist immer wieder aufgewacht. antwortete er und blickte zu dem schlafenden Kater herüber, währenddessen ihm das Geschirr abgenommen wurde. Dankend nickte er. Einsam? Als würde er den Begriff nicht verstehen legte er den Kopf schief, lächelte darauf aber. Natürlich. Meine Familie ist sowieso sehr.. gesprächig. Da wird er gar nicht viel Zeit allein haben. meinte er noch und stand dann auf. Langsam schlurfte er zu Tsukiko um noch einmal prüfend seine Hand gegen die Stirn des Reinblüters zu halten, von dort fuhr sie seine Schläfen entlang, strich sanft über die Wangen und fiel dann schlaff auf seine Schulter herab, die er mit dem Daumen streichelte. Manchmal kann ich nicht glauben, dass ich älter sein soll als er, aber.. wenn er schläft.. sieht er wirklich so klein, so unschuldig aus. Vielleicht.. tue ich ihn ja doch.. nur ein klein wenig..? Sein Seufzen endete in einem schwachen Lächeln bevor er seinen Kopf wieder zu seiner Großmutter wandte. Sagen Sie.. erzählt er denn von mir?

Tsukiko schnarchte leise vor sich hin, fing nur leicht an zu lächeln während er von Suzumi berührt wurde und hörte auch schnell auf. Was um sich herum geschah bemerkte er bei seinem tiefen Schlaf natürlich nicht, aber die Nähe des Älteren würde ihn selbst in so einer Phase glücklich machen. Seine Großmutter schien sich bei der Frage sehr zu freuen, vor allem für Tsukiko. Besonders gesprächig ist er ja nicht mehr, aber seit du da bist redet er von nichts anderem mehr. Ständig kommt er zu mir und fragt mich ob du ihm wohl diese kleinen dummen Dinge verzeihen wirst, dabei hat er dich nur ausversehen angefasst oder etwas angegeben. So ein Dummchen, was? Dann sage ich ihm immer, ich habe in meiner Jugend auch ganz viel dummes Zeug gemacht und Opa genervt! Aber es hat trotzdem funktioniert! Fröhlich lachend drückte sie sich an ihren Mann, der nicht wirklich darauf reagierte. Nachdem sie sich wieder beruhigt hatte und fertig war mit kuscheln wandte sie sich wieder an Suzumi. Er muss dich wirklich lieb haben, vertrauen muss er dir auch sehr. Erst letztens kam er ganz aufgebracht zu mir und hat zugegeben das er dir von seiner Schwester erzählt hat. Eigentlich darf er das nicht, aber wenn er dir vertraut müssen wir das ja auch. Nicht wahr Schatz?! Verwirrt weil der Mann schon so oft angesprungen wurde schaute er sie, der Arme wollte doch nur Sport schauen. Selbst bei der Lautstärke wachte der Weißhaarige nicht auf, er schlummerte gemütlich vor sich hin. Die alte Frau ging in die Küche mit der Bemerkung der Kuchen sollte bald fertig sein und ließ die drei Männer alleine in dem Raum zurück. Lautstärke konnte ihn nicht wecken, doch der Geruch von Erdbeerkuchen. Hah.. Suzumi? Verschlafen rieb er sich die Augen und schaute sich nach ihm um, blickte ihn dann mit einem sanften Lächeln an. Ihr Kuchen ist lecker, so einen habe ich nie Zuhause bekommen. Er ist mit Liebe gemacht worden, das ist wahrscheinlich der Unterschied. Müde wie er war konnte er kaum die Augen offen halten, aber die brauchte er zum lächeln ja nicht.

Suzumi war schon rot geworden als er gefragt hatte, obwohl in seinen Augen mehr Neugier zu lesen war, aber bei der Antwort schoss das Blut erst richtig in seine Wangen. Ihm war es nicht wirklich unangenehm, schließlich schienen die Großeltern von allem zu wissen und damit gut klar zu kommen. Dennoch blickte er hin und wieder auf den Boden, breit lächelnd wenn er "Ach, ist das so?" oder "Wirklich?" zwischen die Erzählung der Dame schob. Ich wusste gar nicht, dass er sich solche Gedanken um seine Handlungen macht. Ich dachte.. er wäre da schon ganz sicher, in dem Gebiet. A-Also es scheint auf mich wohl nur so.. ..weil er immer genau das zu tun scheint, was ich mag. Er war etwas überrascht darüber, wie er selbst den Satz in seinem Kopf beendete. Oder mag ich es nur, weil er es tut? A-Ah, nein, das wäre ja Unsinn. Als Tsukiko aufwachte sah er ebenfalls zu ihm, konnte es sich bei dem Anblick des absolut schläfrigen Tsukiko nicht verkneifen zu lächeln. Das Dienstmädchen bei uns macht oft Kuchen. Aber meist holt sie ihn auch nur aus der Konditorei. murmelte er und atmete den warmen Geruch des Erdbeerkuchens tief ein. Es riecht ganz anders als wenn es welchen bei uns gibt.. Er muss noch warm sein, hmm.. warmen Kuchen habe ich wirklich selten. Sein Blick schwenkte von Tsukiko in die Richtung, in die dessen Großmutter gegangen war. Früher hat meine Großmutter auch Kuchen gemacht, das erinnert mich daran. Aber jetzt.. bin ich schon so alt, da macht sie sowas nicht mehr. Ihm fiel kaum auf, wie er das sagte, und mit was für einem traurigen Ausdruck. Aber bei dem Anblick der alten Dame hellte sich seine Miene wieder auf, der Geruch nach Kuchen wurde stärker, er musste wohl aus dem Ofen geholt worden sein. Du hast es sehr schön hier.. Da er sich etwas hinkniete um seine Arme und seinen Kopf auf Tsukikos Schoß auszuruhen war er wieder kleiner als er, das ganze Essen hatte auch ihn schon müde gemacht. Aber 'nein' zu Nachtisch könnte er trotzdem nie sagen.

Tsukiko drückte die Decke näher an sich, er hörte die ganze Zeit mit einem stillen Lächeln zu. Wie genau er aussah konnte er kurz nach dem aufstehen nicht beeinflussen, er behielt seine Augen knapp geschlossen und wirkte so dümmlich glücklich wie er da saß und froh darüber war nur die Stimme von Suzumi zu hören. Das ist Schade. Aber wenn du fragen würdest, glaubst du sie würde dir nicht einen machen? Du wirkst ja normalerweise sehr ernst.. da merkt man gar nicht das du eigentlich so niedlich bist, hehe~ Er schien sich nicht wirklich selbst zuzuhören, sprach einfach ohne darüber nachzudenken seine Gedanken aus. Kurz gähnte er, liebevoll schaute er zu Suzumi und strich vorsichtig über seinen Kopf. Hah, das habe ich ja ganz vergessen! Oh nein, Jungs nehmt euch etwas von dem Kuchen. Ich schließe die Tür damit kein Geruch reinkommt, und du hilfst mir! Die alte Frau kam etwas panisch wirkend rein und stellte Kuchen auf dem Tisch ab, zog dann ihren Mann hinter sich her und schloss die Tür hinter sich. Leichter Geruch von Rauch und etwas verbrannten streifte seine Nase, nichts ernstes. Sag mal, Suzumi... Bevor er überhaupt darüber nachdenken konnte sich ein Stück zu nehmen fiel ihm etwas ein, eine Frage die er schon etwas länger stellen wollte. Kannst du dir überhaupt eine Beziehung mit mir vorstellen? Ich meine, ich habe dir zwar nicht gesagt das ich dich liebe damit du direkt mit mir zusammen bist oder so, aber ich hoffe natürlich das du irgendwann auch sagst.. Er beendete seinen Satz nicht, biss sich nur auf die Lippe. Plötzlich wirkte er ziemlich ernst. Ich will nicht das du sowas wieder denkst, wie gestern... weil ich dich wirklich liebe. Etwas traurig schloss er seine Augen, wusste nicht wirklich was er sich daraus erhoffte.